Lest den Artikel des Wiesbadener Kuriers hier, wenn Ihr es noch nicht getan habt:
Für Paint-Ball ein Abschied auf Raten
Stadt und MSC Diedenbergen einig
Vom 11.06.2005
DIEDENBERGEN Die Stadt Hofheim und der Motor Sport Club Diedenbergen (MSC) haben in einem gemeinsamen Gespräch eine gütlichen Einigung im Konflikt um Paint-Ball gefunden. Im nächsten Jahr ist im Hofheimer Stadtteil Schluss mit den umstrittenen Freizeitspielen.
Von
Angelika Heyer
Der Magistrat der Stadt Hofheim hatte im vergangenen Jahr ein Verbot dieser Spiele ausgesprochen, die der Sportclub Bad Soden auf der Speedwaybahn austrägt. Das Verbot basierte auf einem Erlass des Hessischen Innenministeriums, das diese realitätsnahe Form des Nachspielens von Kampfszenen als die Menschenwürde verletzend eingestuft hatte. Beim Paint-Ball beschießen sich zwei Mannschaften gegenseitig mit Kugeln, die mit Farbe gefüllt sind.
Das Verbot war allerdings per Gerichtsbeschluss wieder aufgehoben worden, die Paint-Ball-Spiele gingen in diesem Jahr in Diedenbergen weiter. Die GOHL hatte das Thema erneut auf die Tagesordnung gebracht und auch darauf verwiesen, dass der Kampflärm Anwohner störe und das Kinder und Jugendliche als Zaungäste das "den Krieg verherrlichende" Spiel beobachten könnten.
Zu dem jetzigen Gespräch sagt Bürgermeisterin Gisela Stang: "Die Diskussion war in Teilen sehr emotional und heftig. Man hat sich mal so richtig die Meinung gesagt und sich damit auch Luft gemacht." so sei es aber nur zu Beginn gewesen. Der MSC habe seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass er Kritik an der Vergabe des Geländes an die Paint-Ball-Spieler aus der Zeitung habe erfahren müssen und nicht zuerst das persönliche Gespräch gesucht worden sei. Außerdem schilderten die Motorsportler die wirtschaftliche Situation ihres Vereines und die finanzielle Belastung, eine solche Anlage zu pflegen und zu unterhalten. Die Kritiker des Paint-Balls führten ihre moralischen Bedenken gegen eine solche Art des "Spiels" aus und betonten, dass man in Diedenbergen friedlich miteinander leben wolle. Beide Seiten seien sich aber einig gewesen, dass man das Vereinsleben und das gute Miteinander in Diedenbergen schätze, so Stang. Die Kritiker hätten betont, dass sie den MSC aus Diedenbergen nicht vertreiben wollten.
Als konkretes Ergebnis des Gesprächs wurde festgehalten, dass erstens der MSC seinen Vertrag mit dem Paint-Ball-Verein in diesem Jahr noch erfüllen muss. Er werde aber dafür Sorge tragen, dass Kinder und Jugendliche nicht so leicht auf das Gelände können. Zweitens wollen sich beide Seiten im Laufe des Sommers zusammen setzen und gemeinsam über finanzielle Alternativen für den MSC nachdenken, damit er seine eigene Arbeit - vor allem seine Jugendarbeit - fortsetzen kann. "Dies ist eine gute Einigung für Diedenbergen. Das Klima zwischen den Gruppen war am Ende des Gespräche so gut, dass man sich für den 19. Juni auf dem Speedway-Gelände zum nächsten Rennen verabredet hat", lautet Stangs Resumée .