um vielleicht die Hemmschwelle für Neulinge im Turnier-/Liga-Paintball zu senken und zum Mitmachen in der Paintball Community zu motivieren, habe ich mir ein Herz gefasst und werde hier über meine Erfahrungen in der DPL Oberliga Ost 2 in Garzau beim 2. Kader von Rebirth Berlin e.V. berichten.
Ich selbst spiele die erste Saison Liga und habe vorher eigentlich nur an 2 Fun-Turnieren - dem Sachsenpokal 2018 bei der Paintball Division Dresden (Danke an die KEFO Crew) und dieses Jahr dem 3. Fun-Cup in Zerbst (Danke an das Paintball Kollektiv Berlin-Brandenburg) - teilgenommen. DocHolliday und ich haben längere Zeit versucht, einen Fun-SupAir-Zusammenschluss in Berlin und Umgebung zu starten - leider ohne Erfolg. Über Rookie with a Gun von Rebirth Berlin auf dem actionsports Paintballfeld in Garzau kam dann der Kontakt zum Ligateam zustande und was soll ich sagen...ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, um mich vom Gelegenheitsspieler im Wald und auf Hyperball-Feldern zum Hüpfburgathlet zu entwickeln. Ohne ganz genau zu wissen, worauf ich mich eingelassen habe, ging es dann bei Rebirth recht fix los und nach ein paar (bitter nötigen) Skilltrainings und Clashes gegen befreundete Teams sollte ich für den 2. Kader in der Oberliga starten. Eine Stimme in meinem Kopf sagte: "Na, das kann ja heiter werden..." Let the Hämatome begin:
Als Hausteam in Garzau hatten wir Gott sei Dank genügend Gelegenheit, das Layout zu bespielen und mir wurde von den alten Hasen das 1x1 des Turnierpaintballs im Schnelldurchlauf näher gebracht. Selbst der 1. Kader von Rebirth (3. Bundesliga) war sich nicht zu schade, mir mit Tipps und Tricks zu helfen. Ich bin daher sehr froh, bei diesem Haufen gelandet zu sein!
Heute Morgen ging mir natürlich trotzdem ganz ordentlich der Stift und ich war lange vor dem Wecker wach. Noch schnell in die Norman-Ritter-(aka #300fps tobi)-Gedächtnissocken reingeschlüpft und ab gings. Nach ca. 1 Stunde Autofahrt der aufgehenden Frühlingssonne entgegen bin ich in Garzau angekommen. Natürlich... viel zu früh. Aber egal, Markierer klar machen, Energydrink reinkippen, Nerven beruhigen und dies das.
Als Liganeuling hab ich natürlich keinen Vergleich und keine Erfahrungen, aber das Feld in Garzau scheint mir durch Frank, Spotti und der restlichen Crew vor Ort tiptop aufgestellt zu sein. Genauso wenig Erfahrungen habe ich mit der „hier und da“ kritisierten DPL Paint. Ich fand sie verhältnismäßig klein. Wegen des zu erwartenden Temperaturanstiegs schraubten wir .684/.685 Backs auf die Markierer. Die Qualität der Paint nahm im Laufe des Spieltags doch recht drastisch ab. Während morgens noch 8/9 von 10 Bällen aufgingen, wurde die Quote zum Nachmittag deutlich schlechter. Einige Platzer waren auch zu beklagen und besonders gerade flog sie gegen Ende auch nicht mehr. Egal...alle ballern mit der gleichen Paint - was für mich die Sache nicht besser, aber zumindest fair macht. Dank Deals mit GI Sportz und unserem 1. Kader wird unsere Paint vom Verein mitfinanziert. In den Paintpool schmeißt jeder Oberliga-Spieler "nur" 35 EUR pro Kiste. Jeder der mit Paintball anfängt, sollte sich klar darüber sein, dass es kein billiges Hobby ist.
Kurz vor Beginn des ersten Spiels schwören wir uns noch einmal ein und gehen die Spielzüge ein letztes Mal durch. Ich bin für die Tipi-Front vorgesehen und nach den ersten 3 Begegnungen sind wir endlich dran. Mir ging richtig die Pumpe...
Im ersten Spiel ging es gegen die Ballbreakers Berlin und schneller als wir gucken können, kriegten wir und insbesondere ich die Hucke vollgeballert. Bereits nach kurzer Zeit lagen wir 0:2 hinten und der Mercy-Hammer (das Team, das mit 3 Punkten führt, gewinnt das Spiel ungeachtet der Restspielzeit) drohte auf uns niederzuschmettern. Mangelnde Kommunikation und zu zögerliches Angreifen machten wir als Gründe für die abgegebenen Punkte aus. Gesagt getan: Wir spielten den Breakout aggressiver auf die Außen und konnten die frühe Niederlage gerade noch abwenden. Im nächsten Punkt lieferten wir uns viele individuelle Duelle und konnten am Ende den Punkt holen. Unentschieden! Der erste Spielpunkt meiner DPL-Karriere...fühlte sich ganz gut an, auch wenn ich auf der Tipi-Seite nicht wirklich was gerissen habe und meist früh wegen schlechtem Deckungsverhalten rausgeschossen wurde.
Nach einer längeren Pause geht das zweite Spiel gegen die Mädels und Jungs der Desert Rats aus Leipzig. Wieder liegen wir schnell 0:2 hinten und sind mit unserer Leistung alles andere als zufrieden. Die Spiele sind nahezu eine Wiederholung der ersten beiden Punkte. Offenbar brauchten wir immer erst eine Packung, um richtig da zu sein. Die nächsten beiden Punkte gingen wieder an uns und das Mercy blieb ein weiteres Mal aus. Vielleicht stand es zwischenzeitlich auch 1:3 ... in der Hitze der Farbschlacht kann ich den Überblick verloren haben. Beim Endstand bin ich mir aber sicher: 3:3 und der nächste Spielpunkt! Immerhin trotz des Rückens zur Wand keine Niederlage. Aber geht da noch mehr? Mit meiner Leistung war ich noch nicht zufrieden, aber die anfängliche Nervosität legte sich so langsam und mit meinem Tipi-Back machten wir die Seite zumindest zu.
Die nächsten beiden Partien spielten wir aufgrund des Spielplans (4 Gegner am heutigen Tag) direkt nacheinander. Da ich zwar lang und dünn, aber nicht wirklich sportlich bin und bislang jeden Punkt gespielt hatte (learning by doing sponsored by Rebirth), war ich schon etwas platt.
Na und...gegen die Veteranen von Black Sheeps Berlin wollten wir noch aggressiver zu Werke gehen. Und siehe da...es funktionierte, auch über die Tipi-Seite. Wir haben uns deutlich gesteigert und konnten erstmals von Beginn an in Führung gehen und das Ding mit 4:1 gewinnen. Mercy, anyone? Auch bei mir lief es immer besser und ich konnte einige Gs (markierte Gegner) zum Teamerfolg beitragen. Der erste Sieg schmeckte besonders süß und mit nun 5 Spielpunkten standen wir gar nicht so schlecht da.
Als letztes Spiel hatten wir jedoch den schweren Brocken des bislang ungeschlagenen Teams Radical Berlin vor der Brust. Mir ging so langsam die Puste aus und dankenswerter Weise konnte ich mir eine Auszeit gönnen. Wir wussten aus den vorangegangenen Spielen, dass Radical eher konservativ spielte und richteten auch unser Spiel darauf aus. Es entwickelten sich lange Punkte, die von hinten geführt wurden. Radical ging trotz aller Bemühungen in Führung. Wir konnten aber ausgleichen und wegen einer 2-4-1 Strafe mussten die Radikalen im entscheidenden Punkt zu viert starten. Das konnten wir ausnutzen und gingen mit 2:1 in Führung. Diese Führung gaben wir nicht mehr her und spielten die Zeit aus. Ein letzter Ansturm konnte durch die vom Coach vorgegebenen und astrein gesetzten Lines verhindert werden. SIEG!
8 Spielpunkte aus 4 Spielen. Wir sind am Ende des Tages sehr zufrieden! Letztlich gilt das auch für meine ganz persönliche Leistung (immerhin keine Strafen gezogen), wobei ich noch viele Fehler und Ungenauigkeiten ausmerzen muss. Da kommt das Training für den 2. Spieltag gerade recht.
ist leider ein ziemlicher Roman geworden. Ich verspreche, beim kommenden Spieltag halte ich mich kürzer.
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P.S.: Mangels Eistonne mussten Kühlakkus für die brennenden Oberschenkel herhalten
) schon beim Breakout die Festigkeit meiner Hopperschalen testen wollte. Selbst jahrelange Paintball-Erfahrung schützt offenbar nicht vor kleinen Missgeschicken. Ich fühlte mich dann etwas weniger „schuldig“.
