Verfasst: 15.05.2009 10:46
Antwort von Frau Fischbach,CDU,Wahlkreis Herne/Bochum.
Mail am Mo,11.05 abgeschickt, heute morgen antwort erhalten.
Sehr geehrter Herr xxxxx,
vielen Dank für Ihre Email vom 11. Mai, in der Sie sich gegen ein Verbot des Paintballspiels im Zuge der geplanten Verschärfung des Waffenrechtes aussprechen.
Die Verschärfung des Waffenrechts ist im Zuge der in der letzten Zeit begangenen Attentate an deutschen Schulen erfolgt. Der getroffene Kompromiss der Innenexperten von Union und SPD sowie des Bundesinnenministers muss noch in den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD beraten werden. Ich persönlich bin nicht überzeugt von dem gefundenen Kompromiss. Das Verbot der Teilnahme an Spielen mit Tötungs- und Verletzungssimulation unter dem Einsatz von Schusswaffen mag gerechtfertigt sein, Paintball fällt meiner Ansicht nach jedoch nicht unter die o.g. Spiele. Wir müssten uns wirklich fragen, ob dann nicht auch "Räuber und Indianerspiele", die wir alle aus Kindertagen kennen, als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden sollten.
Sollten noch weitergehende Argumente für ein Verbot dieser Spiele sprechen, so lasse ich mich in den anstehenden Beratungen gerne überzeugen, im Moment kann ich die Entscheidung für ein Verbot nicht nachvollziehen. Es ist mir bewusst, dass ich damit gegen die Meinung einer Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen in meiner Fraktion argumentiere, für mich trifft ein derartiges Verbot jedoch nicht den Kern des Problems. Wir werden keine künftigen Amokläufe von Waffenbesitzern verhindern, wenn wir künftig das Paintballspielen unter Strafe stellen. Die Ursache des Problems ist an einer Vielzahl anderer Stellen zu suchen. Meines Erachtens ist es wichtiger, für einen verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen zu kämpfen. Es ist nicht hinnehmbar, dass einige Eltern ihre Kinder immer früher mit dem Gebrauch von Waffen vertraut machen und dass dort offenbar ein laxer Umgang mit der Sicherung der Waffen in der eigenen Wohnung an der Tagesordnung ist. Hier muss meiner Meinung nach angesetzt werden.
Würden die bestehenden Gesetze konsequent eingehalten, wäre das unkontrollierte Entwenden von Schusswaffen und der Missbrauch fast unmöglich. Ich werde bei den anstehenden Beratungen die von mir angeführten Argumente mit in die Diskussion einbringen und mir die von den Befürwortern der Regelung vorgebrachten Meinungen ebenfalls genau anhören. Seien Sie versichert, dass wir uns die Entscheidung nicht leicht machen, ich jedenfalls werde genau abwägen, bevor ich zu einem endgültigen Votum komme.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Fischbach, MdB
Mail am Mo,11.05 abgeschickt, heute morgen antwort erhalten.
Sehr geehrter Herr xxxxx,
vielen Dank für Ihre Email vom 11. Mai, in der Sie sich gegen ein Verbot des Paintballspiels im Zuge der geplanten Verschärfung des Waffenrechtes aussprechen.
Die Verschärfung des Waffenrechts ist im Zuge der in der letzten Zeit begangenen Attentate an deutschen Schulen erfolgt. Der getroffene Kompromiss der Innenexperten von Union und SPD sowie des Bundesinnenministers muss noch in den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD beraten werden. Ich persönlich bin nicht überzeugt von dem gefundenen Kompromiss. Das Verbot der Teilnahme an Spielen mit Tötungs- und Verletzungssimulation unter dem Einsatz von Schusswaffen mag gerechtfertigt sein, Paintball fällt meiner Ansicht nach jedoch nicht unter die o.g. Spiele. Wir müssten uns wirklich fragen, ob dann nicht auch "Räuber und Indianerspiele", die wir alle aus Kindertagen kennen, als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden sollten.
Sollten noch weitergehende Argumente für ein Verbot dieser Spiele sprechen, so lasse ich mich in den anstehenden Beratungen gerne überzeugen, im Moment kann ich die Entscheidung für ein Verbot nicht nachvollziehen. Es ist mir bewusst, dass ich damit gegen die Meinung einer Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen in meiner Fraktion argumentiere, für mich trifft ein derartiges Verbot jedoch nicht den Kern des Problems. Wir werden keine künftigen Amokläufe von Waffenbesitzern verhindern, wenn wir künftig das Paintballspielen unter Strafe stellen. Die Ursache des Problems ist an einer Vielzahl anderer Stellen zu suchen. Meines Erachtens ist es wichtiger, für einen verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen zu kämpfen. Es ist nicht hinnehmbar, dass einige Eltern ihre Kinder immer früher mit dem Gebrauch von Waffen vertraut machen und dass dort offenbar ein laxer Umgang mit der Sicherung der Waffen in der eigenen Wohnung an der Tagesordnung ist. Hier muss meiner Meinung nach angesetzt werden.
Würden die bestehenden Gesetze konsequent eingehalten, wäre das unkontrollierte Entwenden von Schusswaffen und der Missbrauch fast unmöglich. Ich werde bei den anstehenden Beratungen die von mir angeführten Argumente mit in die Diskussion einbringen und mir die von den Befürwortern der Regelung vorgebrachten Meinungen ebenfalls genau anhören. Seien Sie versichert, dass wir uns die Entscheidung nicht leicht machen, ich jedenfalls werde genau abwägen, bevor ich zu einem endgültigen Votum komme.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Fischbach, MdB